Andréa Conrad, Paco, Timber und Henna. Wer sind wir?

Also, das ist der Paco

Er ist ein Mischling aus Schäferhund und irgendeiner anderen Rasse. Schon als Welpe war er beim Tierheim Gießen abgegeben worden. Dann hat eine 75-jährige Frau ihn mit nach Hause genommen. Einige Monate später hat sie ihn wieder an das Tierheim zurückgegeben, denn er war zu groß und stark für sie geworden. Ihre Begründung lautete: "Er hat meine Blumenbete zerstört.".

Ihr werdet in den nächsten Seiten sehen, zu welchen Leistungen der Paco fähig ist. In den Händen dieser Dame muss es ihm unerträglich langweilig gewesen sein. Es ist dann klar, dass der Hund selbständig nach irgendeiner Beschäftigung sucht, wie z.B. Garten zerstören.

Jetzt komme ich in die Geschichte

Da ich berufstätig bin, habe ich immer geglaubt, es wäre unmöglich, einen eigenen Hund zu haben. Dies war bevor eine Freundin mir etwas von "Hundesittern" erzählt hat. Ab dem Moment habe ich angefangen, mir ernsthaft Gedanken darum zu machen. Schon einige Jahre lang konnte ich 3 Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten und mein Hund müsste lediglich 2 Tage pro Woche beim Hundesitter sein. Mein Mann und ich sind dann zum Tierheim Gießen gefahren, um zu sehen, ob wir da einen Hund für uns finden könnten. Eigentlich wollte ich einen Welpen nehmen und, was die Rasse angeht, wollte ich lieber einen Boxer-Mischling. Da ich sehr genaue Vorstellungen hatte, wie mein Hund aussehen sollte, wäre ich wahrscheinlich am Paco vorbeigegangen, ohne ihm einen zweiten Blick zu schenken, denn er entsprach meinem Bild von "meinem Hund" überhaupt nicht. Mein Mann hat aber den Bruder vom Paco (den Pogo) gesehen, der im Außenbereich des Tierheims wohnte. Der sagte mir: "Er ist doch ganz hübsch.". Das war er auch, aber zwischen uns hat es definitiv nicht gefunkt. So eine Entscheidung muss meiner Meinung nach auf der emotionalen Ebene erfolgen und ich habe innerhalb eines Augenblicks entschieden, dass ich den Pogo nicht nach Hause mitnehmen wollte. Mein Mann wollte aber mit dem Pogo spazieren gehen und hat eine Angestellte des Tierheims darauf angesprochen. Sie sagte daraufhin: "Haben Sie schon seinen Bruder gesehen? Er ist da drin." Dann haben wir zum ersten mal den Paco gesehen. Er war 9 Monate alt und fast so groß wie jetzt. Und er guckte so süß!

Ich bin dann noch einen ganzen Monat fast jeden Tag zum Tierheim gefahren, um mit ihm spazieren zu gehen. Ich wollte einfach ganz sicher sein, dass er der richtige für mich war. Zum Schluß habe ich ihn doch genommen, obwohl ich wusste, dass er der Falsche für mich war. Der Paco war dann 10 Monate alt, vollkommen wild und kannte nur seinen Namen und das Wort "SITZ", was er immer machen musste, um Leckerlies von den Tierheimbesuchern zu bekommen. Ich hatte zwar 14 Jahre lang einen Hund gehabt, aber das war ein seeeehr ruhiger gewesen. Mit so einem Hund wie dem Paco hatte ich keine Erfahrung. Außerdem war er mir körperlich überlegen und ich konnte ihm an der Leine kaum bzw. gar nicht halten. Aber das Herz hat lauter gesprochen als die Vernunft. Der "arme Hund" hat mir leid getan und ich habe mich für ihn entschieden.

Am 19. Juni 2003 haben wir den Paco nach Hause mitgenommen. Als wir ihn abgeholt haben, hatte ich Bedenken, ob er überhaupt ins Auto einsteigen würde. Daher hatten wir unsere Geheimwaffe dabei: ein Spielzeug! Wir wussten schon aus meinen Spaziergängen mit dem Paco, dass er vollkommen verrückt nach Spielzeugen war. Beim Auto angekommen, hat mein Mann die Autotür aufgemacht und, wie erwartet, ist der Paco stehengeblieben und wollte nicht einsteigen. Dann hat mein Mann einfach das Spielzeug auf den Rücksitz geworfen und prompt ist der Paco nachgesprungen. Kein Problem. Die ganze Fahrt von Gießen bis zu uns nach Hause (in Schöffengrund, etwa 20 Min. entfernt) bin ich ganz langsam gefahren und mein Mann hat mit dem Paco hinten gesessen. Wir wollten ihn bloß nich nervös machen. Aber er lag die meiste Zeit mit dem Kopf auf dem Schoß von meinem Mann. Als wir zu Hause angekommen sind, haben wir ihn abgeleint. Seine erste Maßnahme war es, die komplette Wohnung zu untersuchen. Er ist in jedes Zimmer gegangen und hat sich alles ganz genau angeschaut. Er guckte wirklich hinter jede Tür, steckte den Kopf in die Badewanne, in die Duschkabine und sogar in die Toilette. Als er mit seiner Untersuchung fertig war, ging er ins Wohnzimmer, legte sich mit einem Seufzer auf den Teppich und schlief ein. Ich glaube, er wollte damit sagen: "Ok. Es ist zwar kein Palast, aber ich kann damit leben.".

Die ersten Wochen bzw. Monate waren für mich sehr stressig. Paco und ich mussten uns kennen- und liebenlernen. Es hat gedauert aber heute sind wir alles für einander. Was aus diesem Team Mensch/Hund seit diesem ersten Tag geworden ist, könnt Ihr in den nächsten Seiten unserer Homepage sehen.

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Am 21. Dezember 2006 ist der Paco im alter von 4,5 Jahren bei einem tragischen Unfall gestorben. Er war mit mehreren anderen Hunden auf einer Wiese, als ein Reh vorbeigerannt ist. Drei Hunde sind dem Reh hinterhergerannt. Zwei Hunde sind nach einigen Minuten wieder zurückgekommen. Der Paco wurde aber von einem Auto erwischt und war sofort tot. Mein Trost ist, dass er bei dem gestorben ist, was er in seinem Leben am liebsten getan hat: Rennen. Mehr werde ich dazu nicht schreiben, denn ich bin nicht in der Lage darüber zu reden oder überhaupt daran zu denken. Ich bitte dafür um Entschuldigung und ich denke, jeder von uns kann sich vorstellen, wie ich mich fühle.

Am Ende dieser Seite findet Ihr ein Video von Paco und Timber beim Spielen in unserem Garten. Dieses Video wurde 1 Tag vor seinem Tod gedreht.

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Und dann kam der Timber...

Als wir den Paco schon fast 3 Jahre lang hatten, bin ich auf den Gedanken gekommen, ihm ein "Brüderchen" zu besorgen. Erstens, weil der Paco völlig verrück nach Welpen ist. Zweitens, weil ich den Eindruck hatte, dass der Paco sich die meiste Zeit zu Hause gelangweilte. Ich konnte mittlerweile praktisch jeden Tag von zu Hause aus arbeiten, aber dann habe ich 8 bis 9 Stunden am Tag am Computer gesessen und der Paco hat neben mir gelegen und geseufzt, weil Frauchen so wenig Zeit für ihn hatte.

Ich fing dann an, im Internet nach Mischlingswelpen zu suchen. Ich wollte unbedingt einen Labrador-Mischling, weil ich die Labradore vom Verhalten her so toll finde. Meine Lieblingsmischungen waren entweder LabradorXBorder Collie oder LabradorXAustralian Sheppherd. 2 Monate lang habe ich mir jeden Tag alle Anzeigen im Internet angeschaut und ich habe auch einige Mischlinge gefunden, die ich gerne genommen hätte, aber es musste aus familiären Gründen auch mit einem bestimmten Termin zusammenpassen. Ich wollte auch unbedingt einen 8 Wochen alten Welpen nach Hause mitnehmen, um ihn so prägen zu können, wie ich es mir vorstellte.

Anfang März habe ich einen Welpen gefunden, der alle Voraussetzungen erfüllte. Er war noch 5 Wochen alt und er war ein Labrador-Mischling! Der Timber ist eine Mischung aus Labrador und Bernersennen. Am 27. März 2006 haben wir den Timber in der Nähe von Pforzheim abgeholt. Die Autofahrt (1,5 Stunden) fand er ganz schrecklich und hat gebrochen. Zum Glück hatte ich schon an diese Möglichkeit gedacht. Ich hatte ein Hundebettchen dabei, das ich mit Pampers gefüllt hatte. Daher war der Schaden für das Auto und für mich gar nicht so groß.

Was meinen Mann und mich sehr überrascht hat war das Desinteresse, das der Paco gegenüber dem Timber gezeigt hat. Wir hatten gedacht, dass er es gleich toll finden würde, einen Welpen ganz für sich zu haben, aber er hat den Timber die ersten 3 Tage vollkommen ignoriert. Der Timber wollte sich öfters an den Paco herankuscheln, aber der Paco ist immer genervt aufgestanden und ist aus dem Raum gegangen. Nachts hat der Timber in seinem Bettchen neben meinem Bett geschlafen. Der Paco hatte bis dahin auch immer mit uns im Schlafzimmer geschlafen, aber, als der Timber kam, hat der Paco angefangen, auf dem Sofa im Wohnzimmer seine Nächte zu verbringen. Ich hatte schon angefangen, mich zu fragen, ob wir einen Riesenfehler gemacht hatten.

Aber am 4. Tag kam die große Erleichterung. Ich komme die Treppe herunter und sehe wie der Paco und der Timber auf dem Teppich im Wohnzimmer ganz wild miteinander spielen! Als der Paco mich gesehen hat, hat er sofort aufgehört zu spielen und ist beschwichtigend zu mir gekommen. Ich habe dann verstanden, dass der Paco gar nicht wusste, ob er mit diesem Welpen spielen durfte. An den darauffolgenden Tagen habe ich den Paco immer wieder ermutigt, mit dem Timber zu spielen. Mittlerweile spielen die beiden mehrere Stunden am Tag und haben einen Riesenspaß dabei. Der Paco ist für den Timber der große Bruder, dem er bei vielen Dingen nachmacht (auch bei den Schlechten natürlich). Der Paco passt immer auf, dass der Timber sich nicht verläuft, wenn wir spazierengehen und eine Zeit lang hat der Paco den Timber auch vor anderen Hunden beschützen wollen, aber das ist jetzt auch schon vorbei. Was dem Paco immer noch nicht gefällt ist, wenn der Timber mit anderen Hunden spielt. Dann rennt der Paco knurrend dazwischen und versucht, die beiden Hunde auseinander zu kriegen. Aber der Timber macht daraus ein Spiel und, da er sowieso viel schneller ist als der Paco, rennt der Paco wütend ihm hinterher während der Timber sich köstlich amüsiert.

Der Timber hat schon in seiner 10 Lebenswoche den Clicker kennengelernt. Wir tanzen mittlerweile auch miteinander. Er ist ein sehr ruhiger Hund, der sich von Publikum oder anderen Hunden gar nicht beeindrucken lässt. Wenn er eine Übung einmal gelernt hat, führt er sie überall gleich aus. Das war für mich eine ganz neue Erfahrung, denn der Paco wird schon total nervös, wenn nur eine Person uns beim Tanzen zuschaut, und viele Übungen nicht mehr oder zumindest nicht mehr richtig ausführt. Der Timber bellt auch nicht beim Tanzen. Der Paco bellt fast die ganze Zeit.

Wie der Timber sich weiterentwickelt, werdet Ihr auch hier auf unserer Homepage verfolgen können.

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Video von Paco und Timber beim Spielen in unserem Garten am 20.12.2006 (1 Tag vor Pacos Tod)

VIDEO: 1:05 Min., 1,3 MB

   
Und jetzt ist auch die Henna da...

Es hat einige Monate gedauert, bis ich mich entscheiden konnte, wieder einen Hund zu holen. Die Rasse stand schon fest: dieses mal wollte ich einen Beauceron (einen französischen Hütehund) haben, denn die Charactereingenschaften dieser Rasse faszinieren mich. Geplant war, dass ich gegen Ende des Jahres (2007) einen Welpen dieser Rasse kaufen würde. Ich hatte mich schon über Züchter erkundigt und eine Züchterin aus Österreich (Frau Monika Horschitz, Zucht "vom Weingraben") war mir empfohlen worden. Im Mai bin ich dann mit meinem Mann und mit dem Timber für ein verlängertes Wochenende nach Österreich gefahren, um Frau Horschitz kennenzulernen. Wir wussten, dass Henna noch da war. Sie war damals 4,5 Monate alt und was vom vorherigen Wurf "übriggeblieben", weil Ihre Käuferin einen Unfall hatte und sie doch nicht nehmen konnte. Da mir Mai jedoch zu kurzfristig war, hatte ich schon beschlossen, dass Henna für uns nicht in Frage kam. Ich wollte doch Ende des Jahres mindestens 3 Wochen Urlaub nehmen, um mich ganz toll um den neuen Welpen kümmern zu können... Naja, es kommt nicht alles so wie wir es geplant haben. Klar haben wir die Henna nach Hause mitgenommen :-) Und bisher habe ich es kein einziges mal bereut. Sie ist sehr aufgewekt und temperamentvoll. Für ein Leckerlie würde sie ihre Seele verkaufen, was für das Clickertraining natürlich toll ist. Sie ist immer bereit, mit Frauchen zu trainieren oder zu spielen und ihre Begeisterung kennt keine Grenzen. Hier ist ein kurzes Video von einer unserer Trainingseinheiten, als Henna 5 Monate alt war (gefilmt am 15.06.2007):

Video von Hennas Trainingseinheit (5 Monate alt)

Mit dem Timber versteht sie sich wunderbar. Auch der Timber war seit dem Tag, an dem wir die Henna geholt haben, viel glücklicher als vorher. Die beiden spielen jeden Tag mehrere Stunden miteinander.

Auch Hennas Entwicklung werdet Ihr hier auf unserer Homepage verfolgen können. Wir haben aber jetzt schon unheimlich viel Spaß zusammen.